Ubootkameradschaft München 1926

Warum gibt es Ubootkameradschaften?

Kaiserliche Marine
U-Boots-Kriegsabzeichen (1918)

1914/1918 und 1939/1945 - nichts dazu gelernt?

Was macht das Ubootfahren so faszinierend, dass man sich 1926 - nur wenige Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs mit knapp 5.250 gefallenen Ubootfahrern - in einer Kameradschaft zusammenschließt? Oder gar 1959 diese Kameradschaft - 14 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit mehr als 30.000 gefallenen Ubootfahrern - wieder ins Leben ruft? Waren und sind das alles Unbelehrbare oder gibt es da noch etwas, was sich für Außenstehende nicht auf Anhieb erschließt?
UK München
Ubootkriegsabzeichen (1939)

Was war ihre Motivation?

Die deutschen Ubootfahrer der Kaiserlichen Marine sind alle verstorben und können diese Frage nicht mehr beantworten. Die Münchener Ubootfahrer haben ihre Erfahrungen aber zumindest in dem Buch "Wir leben noch!" (Herausgeber Karl Neureuther und Claus Bergen) festgehalten und gestatten damit einen Einblick in die damalige Zeit und Denkweise. Von den überlebenden Ubootfahrern der Kriegsmarine wurden zahlreiche Schriften und Erfahrungsberichte veröffentlicht, in denen man Motive und Hintergründe erforschen kann. Gespräche mit Zeitzeugen sind kaum noch möglich, da auch diese Generation nach und nach auf die letzte Reise geht.
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Tätigkeitsabzeichen der Marine für Ubootfahrer

... und die Ubootfahrer der heutigen Marine?

Die älteren Ubootfahrer der Bundeswehr sind bis 1990 vom sogenannten Kalten Krieg, der ständig präsenten Spannung zwischen Warschauer Pakt und NATO, geprägt worden und deren frühe Jahrgänge natürlich auch noch durch die Ausbildung der kriegsgedienten Ubootfahrer. Was verbindet uns? In der Enge des Ubootes sind Kameradschaft, Toleranz, Rücksichtnahme, Teamwork und gegenseitiges Vertrauen unabdingbar für das Funktionieren einer Besatzung und ihres Bootes - über die Dienstgradunterschiede hinweg. In den regionalen Ubootkameradschaften und in den Bootskameradschaften des VDU (Verband Deutscher Ubootfahrer e.V.) werden diese Werte und Traditionen weiter gepflegt - von aktiven und ehemaligen Ubootfahrern, vom Gefreiten bis zum Admiral.